Ich habe das Gebäude SAPPHIRE genannt, weil es zur Stadt und zu ihren Menschen passt. Ein Saphir ist im Rohzustand rau, hart, schroff und widerstandsfähig. Erst in geschliffenem Zustand entwickelt er seine Schönheit und seinen Facettenreichtum. All das spiegelt Berlin und die Berliner selbst wider. Architektur darf nicht nur Prosa sein, sie muss vor allem voller Poesie sein und die Menschen berühren. Ich liebe dieses Gebäude, weil es zu dieser Stadt passt. Es zeigt, wie sich die Stadt geöffnet hat, wie sie freier wurde, an Selbstbewusstsein gewonnen hat und heute eine der großartigsten Städte der Welt geworden ist. Sie steckt voller Kultur, Unternehmergeist und Visionen. Ich glaube, Berlin hat eine glanzvolle Zukunft. Was wäre Europa oder die Welt ohne Berlin? Berlin hat so viel Geschichte und so viel Potenzial für Entwicklung – in allen Bereichen. Ein Gebäude muss sich gut in die Struktur einer Stadt einfügen. Aber es muss auch Individualität ermöglichen.

Das SAPPHIRE verleiht der Straßenecke, auf der es steht, seine eigene Individualität. Ich wollte etwas Einzigartiges kreieren, etwas Kunstvolles, etwas Genussvolles, das jemandem ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, wenn er morgens zur Arbeit geht, abends nach Hause kommt oder Gäste zu sich einlädt, etwas, das auch Passanten anspricht, die nicht das Glück haben, hier zu wohnen. Für mich ist das Schaffen von Wohnraum die höchste Kunst der Architektur. Ich verstehe es als meine Aufgabe, dem täglichen Leben einen Raum zu geben, der auf die vielen individuellen Bedürfnisse, Wünsche und Träume der Menschen eingeht. Auch das Leben der Menschen verläuft nicht gradlinig. Die Asymmetrie des Gebäudes spiegelt diese Brüche wider – und eröffnet ungewohnte Sichtweisen und neue Perspektiven. Das SAPPHIRE setzt sich ganz bewusst mit seiner Umgebung auseinander – und es hebt sich mit seinen Diagonalen markant von seinem Umfeld ab.

Es setzt einen unübersehbaren Akzent und gibt der ganzen Straße einen klaren Identifikationspunkt. Es soll der Mittelpunkt eines lebendigen Quartiers sein: Ein spannender Ort mit Ecken und Kanten, der sich unaufhörlich weiterentwickelt. Als „Feuerland“ bekannt, befand sich hier um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Wurzel der Berliner Metallindustrie. Heute sind es vor allem innovative Start- ups, die dem Viertel ein neues kreatives Profil geben. Die Fassadengestaltung des SAPPHIRE greift den innovativen Spirit und die Kreativität des Ortes auf. Die Gebäudehülle besteht aus einer besonderen Kachel, die Sauerstoff produzieren kann, indem sie Kohlendioxid umwandelt. Es ist, als habe man Bäume auf oder sogar im Haus gepflanzt. Die intelligente Fassade tut viel für die Umwelt. Aber sie tut auch viel für die Menschen, wenn sie je nach Lichteinfall und Blickwinkel ihr facettenreiches Farbenspiel von Silber über Kornblumenblau bis Blaugrün.